Talentmanagement: Stark für den Wettbewerb
Talentmanagement Teil I: Kennen Sie die Talente Ihrer Organisation? Wissen Sie, wer eine Führungskarriere anstrebt oder Interesse hat, sich fachlich zu spezialisieren? In wem schlummert das Potential, diese Karriereschritte auch tatsächlich zu gehen? In vier Beiträgen legen wir Ihnen dar, worauf es bei einem professionellen Talentmanagement ankommt und wie Sie sich damit im ‚War for Talents‘ behaupten können.
Talentmanagement: Ein Modebegriff mit Potential
Talentmanagement ist in den letzten Jahren, bedingt durch den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel, branchenübergreifend zum Modebegriff geworden. Viele Unternehmen messen dem Talentmanagement generell eine hohe Wichtigkeit bei. Allerdings bestätigt die alltägliche Praxis, dass die meisten Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen über keine echte Strategie für ihr Talentmanagement verfügen. Anspruch und Realität gehen hier weit auseinander. Häufig herrschen unterschiedliche Auffassungen darüber, was sich genau hinter dem Begriff verbirgt. Die einen verstehen primär die Förderung von Nachwuchsführungskräften darunter, wiederum andere setzen Talentmanagement mit ihrer Personalentwicklung gleich. Beides ist selbstverständlich Teil des großen Ganzen – ein systematisches und zielorientiertes Handeln zur Identifizierung, Förderung und optimalen Platzierung von Potentialträgern im Unternehmen.
Kein Talentmanagement ohne Personal- und Unternehmensstrategie
Talentmanagement konzentriert sich auf die Sicherstellung der Besetzung erfolgskritischer Stellen und Funktionen sowie den Erhalt von Schlüsselkompetenzen im Unternehmen. Es richtet sich vor allem an Positionen, die für den Unternehmenserfolg entscheidend sind und deren Verfügbarkeit im Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt begrenzt sind.
Die Definition dieser Schlüsselpositionen muss aus der Personalstrategie abgeleitet werden, um schließlich die aktuelle Personalsituation mit den zukünftigen Entwicklungen und Bedarfen abzugleichen. Wie viele Mitarbeitende in Schlüsselpositionen werden in den nächsten 5 bis 10 Jahren altersbedingt ausscheiden? Mit welcher Fluktuation können wir rechnen? Welche Mitarbeitenden mit welchen Qualifikationen und Kompetenzen werden zukünftig in welchem Umfang gebraucht? Unabdingbare Grundlage sind die Klarheit über die Unternehmensziele und die Personalstrategie. Das Talentmanagement sollte immer im Einklang mit diesen stehen und nicht an den Unternehmenszielen vorbei entwickelt und umgesetzt werden. Wichtig ist zudem, dass sich ein ganzheitliches Talentmanagement nicht ausschließlich auf Führungspositionen konzentriert. Auch Fachkarrieren und Projektleitungspositionen können und sollten Gegenstand der Entwicklung von unternehmenseigenen Potentialträgern sein.
Talentmanagement als klarer Vorteil im Wettbewerb
In einer Zeit, in der sich Talente aussuchen können, für welches Unternehmen sie arbeiten möchten und die Organisationen große Schwierigkeiten haben, gute Mitarbeitende zu finden und zu binden, sehen wir im Talentmanagement einen entscheidenden strategischen Ansatz für die Sicherung und Steigerung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Insbesondere Positionen wie Pflegedienst- und Einrichtungsleitungen sind aufgrund von Bewerberengpässen schwer zu besetzen. Träger, die frühzeitig nach internen Talenten schauen und diese zielgerichtet auf Führungsaufgaben vorbereiten, sind klar im Vorteil. Sie bieten nicht nur attraktive Perspektiven für interne gute Mitarbeitende, sondern sparen sich Zeit und Kosten für aufwendige Ausschreibungs- und Einarbeitungsverfahren. Zudem sinkt die Gefahr einer Fehlbesetzung, da die zu entwickelnde Person im Vorhinein auf die Stelle vorbereitet wird, dem Unternehmen bekannt und mit der Unternehmenskultur bereits vertraut ist.
Erfolgreiches Talentmanagement lässt sich nicht von heute auf morgen im Unternehmen umsetzen, vielmehr bedarf es eines schrittweisen Entwicklungsprozesses, der stetig überprüft und angepasst werden sollte. Unternehmen mit einem ausgereiften Talentmanagementkonzept sind zukunftsfähig aufgestellt und haben einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Wir unterstützen Sie gern bei der Entwicklung eines individuellen Talenmanagementkonzeptes und begleiten Sie während des gesamten Prozesses der Umsetzung.
Text: Esther NiehoffEsther Niehoff
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