Pflege ist „existenzrelevant“: Annemarie Fajardo und Birgit Ehrenfels im Interview
In ihrem Buch „Existenzrelevant“ schreiben Annemarie Fajardo und Birgit Ehrenfels, dass sich die Pflege in Deutschland trotz ihrer herausragenden Relevanz in einer Problemspirale befindet. Als eine der Hauptursachen identifizieren sie die fehlende Pflichterfüllung der Politik gegenüber der Pflege. Wir haben mit den beiden Autorinnen über ihr Buch, die Bedeutung der Pflege, ihre Sicht auf große Herausforderungen der Branche sowie ihre persönlichen Erfahrungen gesprochen.
Der Begriff „systemrelevant“ mit Blick auf den Pflegeberuf war gerade zu Beginn der Corona-Pandemie omnipräsent. Sie wählen in Ihrem Buch nun bewusst einen anderen Begriff: „existenzrelevant“. Warum haben Sie sich für diesen Begriff entschieden? Was drückt er aus?
Birgit Ehrenfels: Wir haben den Begriff „existenzrelevant“ gewählt, weil wir deutlich machen wollen, dass die große Bedeutung des Pflegeberufs system-, krisen- und zeitunabhängig ist. Sie ergibt sich aus den Pflegetätigkeiten, die für alle kranken und pflegebedürftigen Menschen im Alltag eine unverzichtbare und unersetzliche Hilfe darstellen. Die einzelnen Pflegehandlungen sichern die Existenz sehr vieler Menschen, die auf den sozialen Kontakt durch die Pflege, auf ausreichend Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr, auf korrekte Körperpflege, aber z. B. auch auf Wundmanagement, Medikamentengabe oder tägliche Kontrolle von Körperfunktionen und Vitalparametern angewiesen sind. Jeder Mensch kann jederzeit krank oder pflegebedürftig werden. Deshalb muss allen Menschen klar sein, dass die Pflege für Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung von Gesundheit existenzielle Bedeutung hat.
Annemarie Fajardo: Darüber hinaus sichern Pflegende auch in vielerlei Hinsicht die Existenz der ganzen Gesellschaft: Deutlich über eine Million Pflegende zahlen als größte Berufsgruppe des Gesundheitswesens enorm viele Steuern, leisten Sozialabgaben in Milliardenhöhe und verfügen über eine gewaltige Kaufkraft, was das Allgemeinwesen wirtschaftlich sehr stützt. Durch ihre vielfältigen Arbeitsbereiche und die vielen Auszubildenden in allen Pflegesettings übernimmt Pflege auch eine strukturelle Funktion auf dem Arbeitsmarkt.
Und noch viel wichtiger ist, dass die Profession Pflege durch ihren sozialen Charakter, ihren Habitus und ihre omnipräsente Fürsorge den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärkt. Vor allem aber vermittelt die Pflege viele ethische Werte, die die Basis unserer Demokratie darstellen, z. B. Achtung vor der Würde der Menschen, Gleichbehandlung, Toleranz und Solidarität. Das alles ist für das soziale Gefüge unseres Gemeinwesens und für den Erhalt unserer Demokratie von existenzieller Bedeutung.
Sie sprechen von einer Problemspirale, in der sich die Pflege befindet. Können Sie diese Spirale näher beschreiben?
Annemarie Fajardo: Ende der 1990er-Jahre wurden viele Gesundheitseinrichtungen privatisiert und die Verantwortung für die Gesundheitsversorgung auf privatrechtlich organisierte Träger übertragen. Dieser Ansatz folgte den neoliberalistischen Strömungen hin zu einer freiheitlichen und marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung. Seitdem steht die Wirtschaftlichkeit im deutschen Gesundheitssystem an erster Stelle.
Mit der Einführung des DRG-Systems 2003 wurde dann die Finanzierung der Krankenhäuser so umgestellt, dass nur noch nach Fallpauschalen abgerechnet werden durfte. Der Fokus lag dabei allerdings auf der Leistungsabrechnung medizinischer Diagnosen und Therapien. Da fachpflegerische Leistungen in diesem System nur eine untergeordnete Rolle spielten, führte das zu einem massiven Abbau des Pflegepersonals im Krankenhaus.
Analog zu der Entwicklung in den Krankenhäusern entwickelte sich mit Einführung der Pflegeversicherung auch die Finanzierung in den Pflegeeinrichtungen in eine zunehmend marktwirtschaftliche Richtung: Mit einer Finanzierung, die abhängig ist von der Anzahl pflegebedürftiger Menschen nach Pflegestufen bzw. Pflegegraden und der Anzahl der belegten Betten nach Tagen in der Einrichtung. Im Prinzip handelt es sich hierbei auch um ein Pauschal-System. Dieses ordnet ebenfalls die fachpflegerischen Leistungen anderen vermeintlich höherwertigen Leistungen unter. Das ist zum Beispiel an der Fachkraftquote von 50 % für die stationäre Altenhilfe deutlich zu erkennen. Nach dem Motto: „Mehr Fachpflege ist nicht nötig und wäre ohnehin zu teuer.“ Pflegeunternehmen fahren nach diesem Prinzip mehr Einnahmen ein, wenn sie viele „Fälle“ bei gleichzeitig möglichst geringer Anzahl an Pflegekräften durchschleusen. Die abnehmende Zahl der verbleibenden Pflegekräfte muss demnach immer mehr Pflegebedürftige in immer kürzerer Zeit versorgen – so ist die Problemspirale entstanden.
Das alles bedeutet bis heute für die Pflegenden eine enorme Verschlechterung der Arbeitsbedingungen: Sie sind einem ständig wachsenden Zeitdruck und immer mehr Stress ausgesetzt, denn sie haben viel weniger Zeit für die Versorgung der Pflegebedürftigen und auch für die Auszubildenden. Das alles führt zu einer steigenden Unzufriedenheit beim Pflegepersonal und zu einer geringeren Pflegequalität.
Birgit Ehrenfels: Und eins ist klar: Sehr viele Pflegende möchten so nicht mehr arbeiten. Es entspricht nicht ihrem Berufsethos und ihrem Fachwissen, Kranke und Pflegebedürftige nicht ausreichend versorgen zu können, weil ihnen schlichtweg die Zeit fehlt. Viele Pflegende scheiden deshalb vorzeitig aus dem Beruf aus. Auch viele Auszubildende brechen ihre Ausbildung ab. Deshalb können mittlerweile sowohl in Krankenhäusern als auch in stationären Pflegeeinrichtungen viele Stellen nicht mehr besetzt werden.
Wie steht es um die Sichtbarkeit der Pflege in Deutschland? Inwiefern ist die Pflege öffentlich aktiv und „mischt sich ein“ in Politik und Gesellschaft?
Birgit Ehrenfels: Die politische Vertretung der professionellen Pflege in Deutschland ist im europaweiten und internationalen Vergleich unterentwickelt. Das Fehlen der Pflegeselbstverwaltung ist ein gravierender Fehler des deutschen Gesundheitssystems, der die negative Entwicklung in der Pflege unterstützt hat. Es gibt zwar viele Pflegeberufsverbände in den Bundesländern, aber es gibt keine übergeordnete Pflegeinstanz, die eine rechtmäßige Alleinvertretung für alle Pflegenden beanspruchen kann. Der Deutsche Pflegerat versucht nach besten Kräften, immer die Interessen aller beruflich Pflegenden zu vertreten und für alle seine Mitgliedsverbände auf Bundesebene ein Ansprechpartner zu sein. De facto fehlt ihm aber die umfassende rechtliche und organisatorische Grundlage, um die Interessenvertretung wirkungsvoll wahrzunehmen. Wenn z. B. Stellungnahmen oder Positionierungen zu Gesetzesentwürfen von Ehrenamtlichen in der Freizeit entwickelt und erstellt werden müssen, kann das keine effektive Wirkung auf das gesamte Gesundheitssystem haben, selbst wenn sich die ehrenamtlich Engagierten regelmäßig und öffentlich äußern.
Annemarie Fajardo: Dasselbe gilt für die Öffentlichkeitsarbeit. Auch hier können sich die ehrenamtlich engagierten Pflegenden aus Mangel an Zeit, Energie und Geld nicht ausreichend der notwendigen Information und Werbung widmen. Doch in der breiten Bevölkerung fehlt nun mal das Bewusstsein für die Zusammenhänge der Probleme in der Pflege. Selbst in der Politik herrscht viel Unkenntnis über den Pflegeberuf und über seine Bedarfe und letztlich bestehen sogar bei den Pflegenden Fehlinformationen über ihren eigenen Berufsstand und über (berufs-)politische Zusammenhänge.
Birgit Ehrenfels: Leider hat das auch immer wieder zu einer Fehleinschätzung der gewerkschaftlichen Vertretung geführt: Die Gewerkschaft ver.di, die viele Berufsbranchen vertritt, konnte und kann den Pflegeberuf nicht mit dem notwendigen rechtlich abgesicherten Auftrag vertreten, der für eine vehemente und umfassende Interessenvertretung erforderlich ist. Eine Gewerkschaft kümmert sich um arbeits- und tarifrechtliche Aspekte, jedoch nicht um berufs- und haftungsrechtliche Aspekte, wie es eine Pflegekammer tun würde, die eine Berufsdefinition und eine Berufsordnung rechtlich verankern könnte. Trotz dieser jahrzehntelangen gewerkschaftlichen Vertretung befindet sich die Pflege also heute in der oben beschriebenen Problemspirale – und so weit hätte es nie kommen dürfen!
Sie gehen auf notwendige Veränderungen im Verhältnis von Staat und Gesellschaft auf der einen und Pflegeberuf auf der anderen Seite ein. Wie muss sich dieses Verhältnis aus Ihrer Sicht in Zukunft entwickeln, was ist auf den jeweiligen Seiten zu tun?
Annemarie Fajardo: Ein großes Problem ist die enorme Fremdbestimmung der Pflege, die durch die Coronapandemie noch zugenommen hat. Von der Politik werden den Pflegenden ständig neue Verordnungen übergestülpt, von Hygienevorschriften über Kontrollpflichten bis zu Impfpflichten. Das empfinden die Pflegenden angesichts der mehr als angespannten Arbeitssituation im Pflegeberuf als eine zusätzliche Zumutung. Viele Pflegekräfte sind während der letzten zwei Jahre sogar aus der Pflegetätigkeit geflüchtet – das wäre vermeidbar gewesen.
Birgit Ehrenfels: Es ist auch deshalb notwendig, dass sich die Politik bundesweit für eine rechtmäßige Selbstverwaltung der professionellen Pflege einsetzt. Das würde unter anderem bedeuten, dass alle Pflegenden bundesweit beruflich registriert werden und erstmalig einen Gesundheitsberufsausweis erhalten. Damit wäre die Ausübung ihrer Arbeit durch ihren eigenen Berufsstand überhaupt erst richtig legitimiert, wie es beispielsweise in vielen anderen Ländern der Fall ist. So sind die internationalen Nurses mit ihrem Bachelor-Abschluss automatisch in einem Gesundheitsberuferegister registriert und dadurch rechtlich befugt, als Nurse zu arbeiten. Das würde auch der zunehmenden Verlagerung der Pflege in den Bereich der Schwarzarbeit entgegenwirken.
Zudem könnten die Pflegekammern in den jeweiligen Bundesländern die längst überfälligen Standesordnungen erlassen und für deren Umsetzung sorgen, was Eigenverantwortung und Selbstkontrolle für die Pflegenden bedeutet, sie zu regelmäßigen Fortbildungen verpflichtet und somit eine gute Pflegequalität und eine hohe Patientensicherheit fördert. Durch die Pflegekammern wäre auch gewährleistet, dass die Pflegenden immer nach den neuesten Erkenntnissen der Pflegewissenschaften arbeiten.
Annemarie Fajardo: Im Rahmen einer angemessenen Selbstverwaltung könnte die Akademisierung der Pflegenden vorangetrieben und die Position der Pflegenden gegenüber den anderen Akteuren im Gesundheitswesen gestärkt werden. Vor allem im Gemeinsamen Bundesausschuss gegenüber der medizinischen Profession, den Krankenkassen, den Krankenhäusern und anderen Einrichtungsträgern und nicht zuletzt gegenüber den politisch Verantwortlichen selbst. Die Pflege würde damit auch die Wertschätzung erhalten, die ihr gebührt und sie würde endlich anderen Berufen gleichgestellt werden. Der Pflegeberuf in Deutschland muss endlich emanzipiert werden, wie es international schon lange der Fall ist, er muss aus seiner Zwangsjacke herausgeholt und auf eigene Füße gestellt werden.
Sie beide blicken auf eine langjährige berufliche Laufbahn in der Pflege zurück: Welche Stationen haben Sie auf Ihren jeweiligen Wegen besonders geprägt?
Birgit Ehrenfels: Sehr prägend waren zunächst meine Erfahrungen bei diversen Pflegepraktika, die ich vor meiner Ausbildung absolviert habe. Dort habe ich erkannt, wie wertvoll dieser Beruf ist, wie groß die Verantwortung ist, die jede pflegende Person übernimmt, welche extrem hohen Anforderungen an Pflegende gestellt werden und wie wichtig dieser Beruf für unsere gesamte Gesellschaft ist. Genau diese Erkenntnisse wurden mir später in einer exzellenten Ausbildung in der Kinderkrankenpflegeschule durch zwei sehr engagierte Lehrerinnen bestätigt, und zwar nicht nur mündlich in vielen Gesprächen, sondern indem die Lehrerinnen uns in der praktischen Ausbildung immer dabei unterstützt haben, die Pflege patientenorientiert und bestmöglich so durchzuführen, wie wir es auch in der theoretischen Ausbildung gelernt hatten.
Ebenso prägend, wenn auch im negativen Sinn, waren für mich Erfahrungen mit einer missbräuchlich angewandten Hierarchie. Ich habe im Arbeitsalltag in der Pflege eine kaum auszuhaltende Diskrepanz erlebt: Einerseits war ich meinem wertvollen Beruf verpflichtet – und ich liebte diesen Beruf von Herzen und arbeitete sehr gerne in der Pflege –, andererseits wurde ich permanent mit negativen Einflüssen und destruktiven Anforderungen konfrontiert, die teils in den hierarchischen Strukturen begründet waren und teils in den widrigen politischen Rahmenbedingungen. Diese Diskrepanz und die ständigen negativen Einwirkungen empfand ich als unnötige, willkürliche Belastung, die mir aufgebürdet wurde, und als unverschämte Zumutung.
Annemarie Fajardo: Weil ich mit Abitur die Ausbildung zur Altenpflegerin begann, bekam ich häufig zu hören: „Sie werden ja ohnehin Medizin studieren, daher werden wir mal schauen, ob wir Ihnen einen Job in unserer Pflegeeinrichtung anbieten können.“ Und so kam es dann, dass ich nach der Ausbildung vom Ausbildungsträger nicht übernommen wurde und auch von anderen Einrichtungen regelmäßig Absagen mit immer gleichlautenden Argumenten erhalten habe. Als ich endlich eine Zusage bekam, durfte ich dankbar sein, dass ich als dreijährig examinierte Altenpflegerin zehn Euro Stundenlohn bekam. Gleichzeitig arbeitete ich im Nachtdienst mit einem Personalschlüssel von 1:76 Bewohnenden und hatte zudem noch einen befristeten Arbeitsvertrag. Offiziell hieß es aber immer: „Wir haben alle Stellen besetzt und können Ihnen daher nichts anbieten.“
Heutzutage kann man sich befristete Arbeitsverträge und einen so geringen Stundenlohn für Pflegefachkräfte nicht mehr vorstellen, allerdings hat sich diese Berufsgruppe ein höheres Gehalt in den vergangenen 15 Jahren auch hart erkämpfen müssen. Dennoch sind die Arbeitsbedingungen, die Personalschlüssel, der benötigte Qualifikationsmix und die akademische Pflege noch längst nicht so ausgeprägt vorhanden, wie es vergleichsweise international der Fall ist. In den meisten anderen Ländern befinden wir uns mit unserem Ausbildungsniveau als examinierte Pflegekraft auf dem Status einer Hilfskraft. In Australien liegen wir sogar noch darunter.
Und wie gehen Sie persönlich mit den schwierigen Seiten des Pflegeberufs um?
Birgit Ehrenfels: Ich habe während meiner langjährigen Berufstätigkeit in verschiedenen Pflegesettings überall sehr schöne Erlebnisse mit Patient*innen und Angehörigen gesammelt – das habe ich jedes Mal als Trost empfunden. Ich kann die fachliche Kompetenz, die soziale Höchstleistung, die Pflegende immerzu erbringen, den Wert und die Verantwortung dieser Arbeit beurteilen und bin sehr stolz darauf, dass ich selbst mehr als 30 Jahre in der Pflege gearbeitet habe. Das veranlasst mich, mich auch weiterhin für diesen Beruf und seine Weiterentwicklung einzusetzen, auch gegen Widerstände für eine gute Pflege zu kämpfen, auch persönliche Nachteile in Kauf zu nehmen, selbst immer mehr zu lernen, auch in fortgeschrittenem Alter noch zu studieren und auch andere Menschen zum Nachdenken und zur Kritik anzuregen. Ich sehe die dringende Notwendigkeit, dass Personen, die selbst aus der Pflege kommen, sich für ihre Profession stark machen, denn sonst geht es weiter bergab mit diesem schönen Beruf.
Annemarie Fajardo: Seit 15 Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich und unentgeltlich in mehreren Vereinen und versuche, durch meinen persönlichen Einsatz die Entwicklung der Pflegeprofession in Deutschland voranzutreiben. Als langjähriges Mitglied des Bundesverbands Pflegemanagement begeistert es mich, wenn ich Kolleg*innen in Krankenhäusern sowie Pflegeeinrichtungen, insbesondere des Pflegemanagements, fördern und über personelle, wirtschaftliche und politische Zusammenhänge aufklären kann. Dazu gehört auch, über die Zu- und Missstände in den Betrieben zu informieren. Gleichzeitig versuche ich, die Kolleg*innen in allen Bundesländern vor Ort oder auch online zu beraten und mein Erfahrungs- und Fachwissen weiterzugeben. An mehreren Hochschulen habe ich Lehraufträge angenommen, um angehende Führungspersonen, Pflegefachpersonen, Berufspädagog*innen und Psycholog*innen im Gesundheitswesen auszubilden. Im Deutschen Pflegerat engagiere ich mich für die berufspolitische Wahrnehmung der Profession Pflege, indem wir uns bei Anhörungen zu Gesetzesentwürfen beteiligen oder ganz einfach auch mit Politiker*innen zu Gesundheit und Pflege in Verbindung setzen.
Zum Schluss in einem Satz verpackt: Was ist die wichtigste Message, die Sie mit Ihrer Arbeit und jetzt in Ihrem Buch senden wollen?
Annemarie Fajardo: Weil die Profession Pflege so existenzrelevant ist, sollten sich in ihrem jeweiligen Rahmen alle Mitglieder der Gesellschaft und natürlich die Pflegenden selbst für diesen Beruf einsetzen, aber vor allem muss die Politik endlich die Selbstverwaltung der beruflichen Pflege ermöglichen, damit die Pflegenden für ihren Berufsstand eigenverantwortlich sorgen und ihren Beruf entsprechend ihrem Auftrag ordnungsgemäß ausüben und weiterentwickeln können.
Vielen herzlichen Dank für das Interview!
☛ Mehr Infos zum Buch „Existenzrelevant! – Eine starke Pflege für Staat und Gesellschaft“ finden Sie hier.
Zu den Autorinnen:
Birgit Ehrenfels ist examinierte Kinderkrankenschwester. Sie hat Arbeits- und Organisationspsychologie, Soziologie und Statistik sowie Management und Expertise im Pflege- und Gesundheitswesen studiert. Sie ist zurzeit als Qualitätsmanagerin am Klinikum Saarbrücken tätig und engagiert sich als BeKD-Mitglied u. a. ehrenamtlich in der berufspolitischen Vertretung beim Landespflegerat Saarland.
Annemarie Fajardo ist gelernte Altenpflegerin, Diplom-Pflegewirtin und Wirtschaftspsychologin. Sie berät als Pflegepionierin bei der care pioneers GmbH hauptberuflich Träger von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen. Sie ist darüber hinaus u. a. als Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats sowie stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Pflegemanagement tätig.
Redaktion: Katharina Ommerborn © Viacheslav Yakobchuk / Adobe StockPatrick Weiss
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