Transformation hautnah: Kulturwandel 4.0 bei der Otto Group
Mit einer neuen Veranstaltungsreihe wagt contec den Blick über den Tellerrand: Die Managementberaterinnen Cornelia Eckert und Silke Köser besuchen mit ihren Gästen führende Unternehmen außerhalb der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, um von ihnen zu lernen, wie sie den Wandel in der Arbeitswelt meistern. Den Auftakt macht die Otto Group in Hamburg. Sie gewährt den Teilnehmer*innen exklusive Einblicke in ihren Kulturwandel 4.0.
Die Managementberaterinnen Cornelia Eckert und Silke Köser öffnen mit „contec klopft an“ die Türen branchenfremder Unternehmen für Führungskräfte aus der Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Ihr Ziel ist es, neue Perspektiven zu erschließen, Praxisbeispiele kennenzulernen und wertvolle Erkenntnisse für die eigene Branche zu gewinnen. „Unternehmen anderer Branchen sind bei Themen wie Digitalisierung und modernen Arbeitsweisen oft weiter als wir“, betont Cornelia Eckert. Doch auch die Gesundheits- und Sozialwirtschaft stehe vor der Herausforderung, sich auf diese Entwicklungen einzustellen. „Durch Einblicke in andere Branchen erhalten Führungskräfte entscheidende Impulse, um den notwendigen Wandel in der eigenen Organisation aktiv und erfolgreich zu gestalten“, ergänzt Silke Köser.
„contec klopft an“: Auftakt bei der Otto Group in Hamburg
Die erste Veranstaltung findet bei der Otto Group in Hamburg statt. Bianca Lammers, Leiterin des Kulturwandel-Teams, und Thomas Voigt, Vice President Group Corporate Communications & Public Affairs, begrüßen die Gäste von contec in den Räumlichkeiten des Traditionsunternehmens. „Wir freuen uns, Ihnen unseren Kulturwandel näherzubringen und aufzuzeigen, wie wir uns den damit verbundenen Herausforderungen stellen“, sagt Bianca Lammers. Die Teilnehmer*innen werden durch die modernen Arbeitswelten geführt und bekommen einen lebendigen Eindruck von den Veränderungen, die den Kulturwandel 4.0 ausmachen.
Von starren Hierarchien zu Coworking-Spaces
Der Kulturwandel ist das Ergebnis einer tiefgreifenden Neuausrichtung, die bei Otto im Geschäftsjahr 2014/15 ihren Ausgangspunkt nahm. Zu diesem Zeitpunkt verzeichnete das Unternehmen erstmals Verluste und war gezwungen, sich neu zu orientieren. Im Zentrum der Überlegungen stand dabei die Frage, wie vernetztes Arbeiten gelingen kann.
Der Kulturwandel bei Otto war somit nicht nur eine strategische Notwendigkeit, sondern auch eine Reaktion auf die strukturellen Veränderungen in der Arbeitswelt. Die ehemals starren und hierarchischen Strukturen der Otto Group entsprachen nicht mehr den Anforderungen der modernen Arbeitswelt. Ein Wandel hin zu kollaborativem und agilem Arbeiten war daher unumgänglich. Sichtbar ist dies auch in den neuen Büroflächen, über die die Teilnehmer*innen der Veranstaltung geführt werden „Wir haben uns bewusst für eine offene Raumgestaltung mit Coworking-Spaces entschieden, um die Zusammenarbeit zu fördern und Hierarchien abzubauen“, erläuterte Thomas Voigt. Auch der Vorstand arbeitet inzwischen in offenen Büros, das Duzen ist weit verbreitet, um Distanzen abzubauen und zu einem Dialog auf Augenhöhe zu kommen. Diese Veränderungen sind Teil eines umfassenden Ansatzes, um ein dynamisches und kooperatives Arbeitsumfeld zu etablieren.
Offene Kommunikation als Treiber des Wandels
Die Otto Group entschied sich, den Kulturwandel als offenen und partizipativen Prozess zu gestalten. Als Schlüsselfaktor hat das Unternehmen die Kommunikation identifiziert. „Es ist essenziell, mit den Mitarbeitenden zu sprechen, ihnen zuzuhören und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen“, betont Voigt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die Otto Group u. a. die lokalen Kulturwandelteams ins Leben gerufen. Diese Teams setzen sich aus Mitarbeitenden aller Hierarchie- und Funktionsbereiche zusammen und spielen eine Schlüsselrolle im Transformationsprozess. Sie analysieren systematisch, welche Aspekte die Zusammenarbeit erschweren und wie die Kommunikation innerhalb der Organisation verbessert werden kann. „Indem die Teams die Antworten auf diese Fragen selbst finden, stärken wir die Akzeptanz und die effektive Umsetzung der Lösungen“, ergänzt Bianca Lammers.
Der Weg des Kulturwandels verlief für das Hamburger Unternehmen nicht immer reibungslos und war auch mit Rückschlägen verbunden. Die Otto Group hat jedoch erkannt, dass Fehler nicht als Scheitern, sondern als wertvolle Lernmöglichkeiten zu verstehen sind. Jeder Rückschlag bietet in diesem Sinne die Chance, Prozesse zu reflektieren und gezielte Verbesserungen vorzunehmen.
Lernen von den Vorreitern: Erkenntnisse für die Branche
Im gemeinsamen Austausch diskutieren die Teilnehmer*innen der Veranstaltung, welche Erkenntnisse sie für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft mitnehmen. contec-Beraterin Cornelia Eckert unterstreicht: „Ein wesentlicher Punkt, den wir aus der Otto Group mitnehmen können, ist, dass der Kulturwandel kein Projekt mit einem klar definierten Ende ist, sondern ein fortlaufender Prozess, der immer wieder neu bewertet und angepasst werden muss.“
Eckert fügt hinzu, dass Führungskräfte auch lernen müssen, mit den damit verbundenen Unsicherheiten umzugehen und gleichzeitig Transparenz zu fördern. „Die traditionelle Führungsrolle verändert sich zunehmend“, erklärt sie. Der Austausch von Informationen und die Offenheit innerhalb der Organisation seien entscheidend, um das Vertrauen der Mitarbeitenden zu gewinnen und eine Kultur des gemeinsamen Lernens zu etablieren.
Auch die Frage, wie der soziale Sektor auf die zunehmende Digitalisierung und den Einsatz von künstlicher Intelligenz reagieren kann, wird intensiv diskutiert. Silke Köser macht deutlich, dass die Veränderungen in der Sozialbranche ähnlich disruptiv sind wie die Transformation, die die Otto Group durchlaufen hat. „Auch wir sind im Aufbruch, aber wir wissen noch nicht genau, wohin die Reise geht“, sagt Köser. „Die Einführung kollaborativer Arbeitsweisen und neuer Technologien sind komplexe Herausforderungen, die eine sorgfältige Planung und eine klare Strategie erfordern.“
Die Teilnehmer*innen nehmen auch mit: ein umfassender Kulturwandel erfordert kontinuierliche Schulungen aller Mitarbeitenden, damit diese die notwendigen Fähigkeiten für den Transformationsprozess erwerben.
Ein gelungener Auftakt mit wegweisenden Impulsen
Die Auftaktveranstaltung bei der Otto Group zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand zu blicken und von den Erfahrungen anderer Branchen zu lernen. Der Kulturwandel 4.0 bietet zahlreiche Anregungen, die auch in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft wertvolle Impulse geben können.
„contec klopft an“ geht weiter
Die Veranstaltungsreihe „contec klopft an“ wird fortgesetzt und verspricht weitere spannende Einblicke in verschiedene Branchen. Über die aktuellen Termine informieren wir Sie in unseren Newslettern und im Veranstaltungskalender.
Text: Katharina Ommerborn©Lightfield Studios/ Shutterstock
Cornelia Eckert
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