Presseinformation: IEGUS – 15 Jahre Forschung für die Sozialbranche
Zum 15. Jubiläum blickt IEGUS zurück auf erfolgreich durchgeführte Projekte, neu gewonnenes Wissen und langjährige Partnerschaften.
Berlin, 30.01.2022. 15 Jahre IEGUS – seit seiner Gründung 2008 aus der contec heraus ist IEGUS das Forschungsinstitut der Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Das Institut
- gibt der Branche Orientierung durch Markt- und Branchenanalysen,
- treibt durch seine Forschung und Evaluationen Innovationen voran und
- sucht nach Lösungen für die Fachkräftesicherung.
„Die Nähe zur Branche hilft uns, praxisrelevante Forschungsfragen aufzugreifen und Wissen nutzbar zu machen. Denn das ist unser Anspruch. Als Forschungspartner der contec können wir nicht nur auf die Expertise aus der Beratung zurückgreifen, sondern auch Wirkung zur Transformation der Branche entfalten“ sagt Benjamin Herten, Teamleiter von IEGUS.
Dafür arbeitet das Institut nicht nur vertrauensvoll mit den Unternehmen der Branche und ihren Verbänden zusammen, sondern auch mit Bundes- und Landesministerien, Ressortforschungseinrichtungen wie BAuA, BiBB und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Sozialversicherungsträgern, Selbsthilfeorganisationen, (außer)universitären und privaten Forschungspartnern sowie vielen weiteren Akteuren.
Markt- und Branchenanalysen: Orientierung geben
Mit Forschung und Analysen setzt IEGUS u. a. Weichen für die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben in der Praxis. So erarbeitete das Forschungsinstitut gemeinsam mit der contec GmbH im Auftrag des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. eine Studie zur Orientierung bei der Quantifizierung des unternehmerischen Wagnisses – zunächst für die stationäre und anschließend für die ambulante Pflege. Damit reagierte das Institut als erstes auf die Tatsache, dass in der vorgeschriebenen leistungsgerechten Vergütung das Unternehmerrisiko angemessen berücksichtigt und dafür abgebildet werden muss.
Zudem setzt IEGUS mit den Vergütungsstudien, die im Auftrag der contec GmbH alle zwei Jahre erscheinen, ein wichtiges Zeichen für die Branche. Denn Daten zu den Vergütungsstrukturen bieten – besonders im Hinblick auf die Gemeinnützigkeit von Unternehmen – wichtige Ansatzpunkte für eine wettbewerbsfähige und angemessene Vergütung.
Versorgung und Prävention: Innovationen vorantreiben
Neue Wege gehen – das ist das Ziel innovativer Projekte in den Bereichen Versorgung und Prävention, die IEGUS mit wissenschaftlichen Methoden durchführt. Ein Thema, mit dem sich das Forschungsinstitut intensiv auseinandersetzt, ist die Versorgung im Zusammenhang mit Demenz. In einem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützten Diskursprojekt ging es z. B. darum zu analysieren, wie Versorgung und Beratung angepasst werden müssen, wenn Verfahren zur Demenzvorhersage möglich sind. Zudem erstellte IEGUS im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit mit Hilfe einer Literaturstudie eine Übersicht zu innovativen Modellen der Demenzversorgung. Ein weiterer Fokus liegt im Zuge innovativer Versorgung auf dem Einsatz technischer Assistenzsysteme in der Pflege. IEGUS analysierte hier in mehreren Projekten den Nutzen von technischen Assistenzsystemen für die Pflege und beleuchtete den Aspekt der Finanzierung der Systeme.
Innovative Gesundheitsförderung und Prävention – das sind Themenschwerpunkte, mit denen sich das Forschungsinstitut bisher im Zusammenhang von stationären Pflegeeinrichtungen – im Auftrag des Verbands der Ersatzkassen – sowie im Zusammenhang der Lebenswelt Kommune – im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für den GKV-Spitzenverband – auseinandersetzte. Ersteres Projekt beschäftigte sich mit Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention für Mitarbeitende und Bewohner*innen, während sich letzteres der Frage widmete, wie Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Lebenswelt Kommune nachhaltig implementiert werden. Wie diese Themen gut miteinander verwoben werden können, evaluiert IEGUS gerade in einem Innovationsprojekt der contec für den PKV-Verband.
Fachkräftesicherung: Anwendungsorientierte Lösungen
Seit der Gründung ist die Fachkräftesicherung in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft eines der zentralen Forschungsthemen von IEGUS. Aufgrund des steigenden Personalbedarfs und abnehmenden Fachkräfteangebots gibt das Institut Orientierung, beispielsweise mit der Studie Chancen zur Gewinnung von Fachkräften in der Pflegewirtschaft mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), der Ruhr-Universität Bochum und dem Arbeitgeberverband Pflege. Außerdem erforscht IEGUS anwendungsorientierte Lösungsansätze für die Personalgewinnung und -bindung. Die Verbesserung von Arbeits- und Ausbildungsbedingungen ist dabei zentral, denn: Qualifizierte und motivierte Mitarbeitende bleiben der Organisation länger erhalten und sind wichtig für den Unternehmenserfolg.
Zuletzt trug das Forschungsinstitut mit einer Studie zur Arbeitsplatzsituation in der Akut- und Langzeitpflege im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege zu einer umfassenden Wissensgrundlage bezüglich der Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen bei. Zusätzlich wurden im Projekt Maßnahmen für gute Arbeitsbedingungen ermittelt und ausgewertet. Aber auch die Analyse von Maßnahmen zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen in der Pflege, die aktuell bearbeitet wird, leistet einen Beitrag zur Stabilisierung der Ausbildungs- und damit der Fachkräftesituation.
Internationale Fachkräfte gewinnen
Können internationale Fachkräfte aus Gesundheitsberufen dem Fachkräftemangel entgegenwirken? In Forschung und Analysen setzt sich IEGUS u. a. mit Fragen rund um eine grenzüberschreitende Versorgung, die Anerkennung von Ausbildungsinhalten und Qualifikationen sowie dem Arbeits- und Gesundheitsschutz beim Einsatz internationaler Fachkräfte auseinander. Die Arbeit stützt auf ein umfangreiches Netzwerk berufspolitischer Akteure und Praktiker*innen sowie auf die eigene Expertise bezüglich europäischer Gesundheits- und Versorgungssysteme. Exemplarische Projekte sind:
- Aufbau und Koordinierung eines europäischen Pflegeexpertennetzwerks zur Ausbildung von „Healthcare Assistants“ im Auftrag der Europäischen Kommission mit contec und Partner*innen aus Großbritannien, Skandinavien, Polen und Deutschland
- Arbeitsschutzbezogene Herausforderungen der Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte in deutschen Pflegeheimen im Auftrag der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
- Evaluation des Pilotprojektes Fachkräftegewinnung für die Pflegewirtschaft mit dem Partnerland Vietnam im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
Aktuell begleitet IEGUS die Bemühungen von Trägern bei der Anwerbung und Integration von internationalen Pflegekräften vor dem Hintergrund der gewonnenen Erkenntnisse.
Forschung für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft
Ziel der Arbeit des Instituts ist ein zukunftssicheres und gutes Gesundheits- und Sozialsystem. Mit der eigenen Forschung konnte IEGUS den Akteuren der Branche bereits in einigen herausfordernden Zeiten eine wichtige Orientierung bieten. Die Forschung richtet sich nach den Umbruchthemen der Branche:
- Fachkräftegewinnung und -bindung
- Internationalisierung und Migration
- Digitalisierung in Gesundheit und Pflege
- Innovative Versorgung und Prävention
„Wir stellen Wissen zusammen, recherchieren zielgerichtet Themen, erheben und bereiten Daten auf. Wo immer etwas Neues ausprobiert wird, sichern wir durch unsere Evaluationen Kenntnisse und zeigen Verbesserungspotenziale auf. Als Forschungspartner der Branche geben wir gerne Impulse, freuen uns aber auch über konkrete Anfragen“, sagt Benjamin Herten.
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Titelbild: © deagreez / Adobe Stock
Leonie Hecken
Leonie Hecken steht Ihnen als Mitarbeiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gerne für Presseanfragen zur Verfügung.
